Um die Inhalte der Wald- und Naturpädagogik in die Praxis umsetzen zu können, ist es sehr wichtig, dass die Kinder von Betreuer/-innen begleitet werden, die selbst eine besondere Beziehung zur
Natur haben. Nur wer bereit ist, sich von der Natur berühren zu lassen, der Natur einen hohen Stellenwert im eigenen Leben einzuräumen, kann diese Werte begründet an die Kinder herantragen. Nur wer
angstfrei und sicher im Umgang mit dem Wald und seinen Tieren ist, kann den Kindern die nötige Sicherheit und das Vertrauen vermitteln, damit sich diese der Natur offen zuwenden. Insbesondere in der
Waldpädagogik müssen die Rhythmen der ins Spiel vertieften Kinder und das Recht der Kinder auf Langsamkeit und Langeweile respektiert werden, ihre Stärken erkannt, ihr soziales Verhalten gefördert,
und Ansatzpunkte für die Förderung ihrer Schwächen gefunden werden. Für den Waldkindergarten Straßlach- Dingharting konnten wir ein Team von engagierten, naturliebenden Betreuerinnen gewinnen:
Schon während meiner Zeit als Erzieherin in einem Münchner Kindergarten war es mir wichtig, möglichst oft mit den Kindern raus in den Park zu gehen. Auch stand regelmäßig eine Woche Ferienfreizeit auf dem Bauernhof oder im Hochlandlager Königsdorf auf unserem Programm. Aber erst jetzt, wo wir jeden unserer Tage in und mit der Natur gestalten, bestätigt sich mir, wie lehrreich und wundervoll dieser Spielraum für die Entwicklung der Kinder tatsächlich ist.
Quatschgedicht von Birgit Relin
Der Frosch sitzt oben auf dem Baum
und singt so laut... man hört ihn kaum
Die Schlange hüpft von Ort zu Ort
sieh’ dort im Gras da hüpft sie fort
Das Reh wälzt gerne sich im Dreck
und frisst sein Essen mit Besteck
Der Dachs steht morgens ganz früh auf
und rüstet sich zum Dauerlauf
Der Fuchs liebt Blumen wirklich sehr
und flattert glücklich hin und her
Die Eule mit dem langen Schwanz
lädt alle ein zum Schleiertanz
Den Fisch, den hörst Du in der Nacht
da legt er los und lacht und lacht
Die Ameise baut tiefe Fallen
mit ihren langen Grabekrallen
Die Bäume glaubst Du bleiben steh’n
der Maulwurf hat sie gehen seh’n
Wer schleicht sich an und schüttelt Dir die Hand?
die Fliege - wohl bekannt im ganzen Land
Bei uns im Wald da ist was los
wir essen Luft und trinken Moos
Und kommst Du mittags vor halb Acht
wird Dir sogar ein Bett gemacht
Dann zwitschern Bienen ihre Lieder
und hoffen, Du kommst gestern wieder
Waldkindergarten Straßlach-Dingharting Februar 2011